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Stadtgrenzen


Rolle als Verteidiger der Stadtgrenzen schwand zusehends

Fortsetzung der kleinen Serie der Münsterland-Zeitung zur Geschichte der Stadtlohner Bürgerschützen - Teil 2

Einen Förderer erfuhr das Schützenwesen im Münsterland nach dem 30-jährigen Krieg in Gestalt von Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen. So findet sich im Ratsprotokoll von 1660 ein Gesuch der Schützen, nach 60 Jahren endlich wieder ein Vogelschießen abhalten zu dürfen. Doch die drückenden Kriegsfolgekosten verhinderte es zu diesem Zeitpunkt.

Ihre Rolle als bewaffnete Verteidigung einer Stadt verloren die Schützengilden im 18. Jahrhundert zusehends. Der Grund: die Entwicklung zum stehenden Berufsheer. So wandelten sich die Schützenvereine in Vereinigungen, die sich der Pflege des Brauchtums und der Geselligkeit widmeten.

Im Mittelpunkt stand damals wie heute das Schützenfest. Es lief in Stadtlohn am Pfingstsonntag nach einem strengen Reglement ab - auch mit Blick auf die abendliche Unterhaltung, wie im Festprogramm nachzulesen ist: "Der Ball wird aber jedenfalls mit einer Menuette eröffnet, der von König und Königin und den Stabsoffizieren mit den Ehrendamen vorgetanzt wird."

Schnadegang

Nicht nur in Asbeck, wo er heute noch lebendiges Brauchtum darstellt, auch in Stadtlohn kannte man seinerzeit noch den Schnadegang. Am zweiten Schützenfesttag wurden nach dem Gottesdienst die Grenzen der Stadt kontrolliert. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts lebte diese Tradition in der Töpferstadt fort. Mit der Auflösung des Fürstbistums im Jahre 1803 und der französischen Besatzung 1807 musste das Schützenwesen ruhen. - to

Samstag, 26. Mai 2007 / Quelle: Münsterland Zeitung (Stadtlohn)


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